Nachdem wir also M.s kleine Apfel-Affäre gut überstanden haben, ging das gewohnte Programm normal weiter. Es gab mittlerweile bereits Weizen und sogar Butterkäse. "Käsebrot ist ein gutes Brot - supersexy Käsebrot" - dem können wir nur beipflichten! (https://www.youtube.com/watch?v=3xCOVIiHMCE). Morgen tu'n ma dann noch Mörchen, wenn Ihr versteht...
Tja und so lief die Woche eben weiter. Mit einer Ausnahme: ich hatte eine Auszeit von 2 Tagen und habe mit Papa den Platz getauscht! Das hieß, dass T. am Mittwoch Morgen nach dem Frühstück zu uns und ich bin für die nächsten 2 Tage in die Wohnung umgesiedelt.
Was tun mit so viel Freizeit? Erst einmal bin ich ein bißchen in den Dünen um Rantum spazieren gegangen, war shoppen und Kaffee trinken. Habe mir Abends Essen bestellt und es mir einfach gut gehen lassen. Am nächsten Morgen, der dann bereits Donnerstag war, bin ich erst mal früh wach geworden und konnte mich tatsächlich motivieren joggen zu gehen. Hab mir auf dem Rückweg leckeres Frühstück besorgt und war dann Mittags nochmal bei strahlendem Sonnenschein richtig lange am Strand spazieren. Es war eine wirklich schöne Auszeit und ich glaub dem Papa hat es auch gefallen so viel intensive Zeit mit den beiden zu verbringen und M. bei ihren verschiedenen Terminen zu begleiten.
Während meines Spaziergangs fiel mir noch einmal auf was so eine Kur auch mit der eigenen Psyche anstellt. Man hat viel Zeit sich mit allen möglichen Gedanken zu beschäftigen, die im normalen Alltag zwischen Kita, Schule und Job einfach keinen Platz finden. Wir sind eben keine Dichter und vor allem keine Denker mehr! Also habe ich mir die Zeit genommen und nachgedacht.
Hier werden wir auch in verschiedenen Gruppenangeboten dazu ermutigt genau das zu tun. Natürlich geht es dabei zunächst um den Austausch mit anderen Eltern und deren Umgang mit der Neurodermitis bzw. Allergie. Aber dabei bleibt es nicht aus, dass auch andere Dinge zur Sprache kommen, nicht selten unter Tränen: die fehlenden Freunde, die Verständnis für die spezifischen "Probleme" mit dem Kind haben oder die verständnislosen Chefs, die nicht nachvollziehen können, dass ein Asthma-Kind eben nicht einfach nur Husten hat, blöde Sprüche im Restaurant wenn man fragt "sind da Nüsse drin" und und und. Es kamen so viele Dinge unterschiedliche Aspekte zur Sprache, wir hätten täglich ein paar Stunden miteinander sprechen können.
Und so verwundert es nicht, dass wir alle Nummern ausgetauscht haben, um uns auch nach der Kur weiterhin mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Im "normalen" Leben hätte ich einige der Mütter niemals kennen gelernt, weil sich unsere Wege nie gekreuzt hätten. Hier jedoch eint uns alle eine wichtige Sache: Die Sorge um die Gesundheit unseres Kindes.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen